Einleitung

Der Red Hat Cluster Manager ist ein Zusammenschluss von Technologien, die Datenintegrität und Verfügbarkeit von Anwendungen auch im Falle eines Ausfalls bereitstellen können. Durch redundante Hardware, gemeinsamen Festplattenspeicher, Management der Stromversorgung, verlässliche Kommunikationskanäle und Failover Mechanismus für Applikationen, kann ein Cluster den Anforderungen im Großunternehmen standhalten.

Ein Cluster ist speziell für Datenbank-Applikationen, Netzwerk-Datei-Server und Web-Server mit dynamischem Inhalt einsetzbar. Ein Cluster kann auch im Zusammenschluss mit Piranha last-ausgleichender Cluster Software benutzt werden, welche auf dem Linux Virtual Server (LVS) Projekt basiert. Die Verwendung von Red Hat Enterprise Linux mit Piranha ermöglicht es Ihnen, eine hochverfügbare E-Commerce Seite zu betreiben, die ausser Datenintegrität und Verfügbarkeit von Applikationen auch lastausgleichende Eigenschaften hat. Sehen Sie Kapitel 9 bis Kapitel 12 für weitere Informationen.

Dieses Handbuch nimmt an, dass der Benutzer über ein fortgeschrittenes Wissen von Red Hat Enterprise Linux verfügt, und mit den Begriffen des Server-Computing vertraut ist. Für weitere Information zur Verwendung von Red Hat Enterprise Linux, sehen Sie die folgenden Ressourcen:

HTML-, PDF- und RPM-Versionen der Handbücher sind auf der Red Hat Enterprise Linux Dokumentations-CD und Online unter http://www.redhat.com/docs/ erhältlich.

AnmerkungAnmerkung
 

Obwohl dieses Handbuch die neuesten Informationen enthält, lesen Sie die Red Hat Enterprise Linux Release-Notes für weitere Information, die zum Druck dieses Handbuchs noch nicht vorlagen. Diese können auf der Red Hat Enterprise Linux CD #1 und Online unter http://www.redhat.com/docs/ gefunden werden.

1. Cluster-Überblick

Um einen Cluster einzurichten, muss der Administrator die Member Systeme (oft als Member bezeichnet) mit der restlichen Cluster-Hardware verbinden, und dann die Systeme in einer Cluster Umgebung konfigurieren. Die Grundlage eines Cluster ist ein hochentwickelter Host Membership Algorithmus. Dieser Algorithmus stellt sicher, dass der Cluster zu jeder Zeit vollständige Datenintegrität bereitstellt. Hierfür stehen folgende Methoden der Kommunikation zwischen den Systemen bereit:

Um eine Applikation und Daten in einem Cluster hochverfügbar zu machen, müssen Sie einen Service (wie zum Beispiel eine Applikation und ein gemeinsamer Festplattenspeicher) wie eine bestimmte Gruppe von Service-Eigenschaften und Ressourcen konfigurieren. Diesem Service kann eine IP-Adresse zugewiesen werden, um einen transparenten Client-Zugriff bereitzustellen. Ein Administrator kann zum Beispiel einen Cluster Service einrichten, welcher dem Client Zugriff auf hochverfügbare Daten einer Datenbank-Applikation ermöglicht.

Sie können einen Service mit einer Failover-Domain assoziieren, einer Teilgruppe von Cluster-Membern, die diesen Service ausführen könnnen, Im Allgemeinen, kann jedes geeignete Member diesen Service ausführen und auf die Servicedaten auf dem gemeinsamen Speicher zugreifen. Jeder Service kann allerdings nur auf einem Cluster-Member zu jeder Zeit ausgeführt werden, damit Datenintegrität gewährleistet ist. Sie können angeben, ob die Member in einer Failover-Domain über Präferenzen sortiert werden sollen. Sie können auch angeben, ob ein Service auf bestimmte Member seiner entsprechenden Failover-Domain beschränkt ist. (Wenn mit einer uneingeschränkten Failover-Domain assoziiert, kann ein Service auf jedem Cluster-Member gestartet werden, falls kein Member in der Failover-Domain verfügbar sein sollte.)

Sie könnne sich entweder für eine Aktiv-Aktiv Konfiguration entscheiden, in der beide Cluster-Systeme jeweils verschiedene Services ausführen, oder für eine Hot-Standby Konfiguration, in der das primäre Cluster-System alle Services ausführt und das Backup-Cluster-System nur bei Ausfall des primären Cluster-Systems alle Services übernimmt.

Abbildung 1 zeigt ein Beispiel eines Cluster in einer Aktiv-Aktiv Konfiguration.

Abbildung 1. Beispiel eines Cluster in Aktiv-Aktiv Konfiguration

Bei Ausfall von Hardware oder Software, startet der Cluster die Services auf dem ausgefallenen Cluster-System automatisch auf dem betriebstüchtigen Cluster System neu. Diese Service Failover Funktionalität stellt sicher, dass keine Daten verloren gehen und wenig Unterbrechung für den Benutzer entsteht. Wenn das ausgefallene System wieder funktionsbereit ist, kann der Cluster die Services über die Cluster-Systeme gleichmäßig verteilen.

Es ist auch möglich die Services auf einem Cluster System sauber zu beenden und auf dem anderen neuzustarten. Diese Funktionalität zur Service Umlagerung ermöglicht es, die Verfügbarkeit von Applikationen und Daten auch während der Wartung des Clusters beizubehalten.