5.5. NFS Konfiguration: Aktiv-Aktiv Beispiel

Abschnitt 5.2 beschreibt die Konfiguration eines einfachen NFS Service mit NFS Druid. Dieser Abschnitt beschreibt die Konfiguration eines zweiten NFS Services auf einem anderen, laufenden Cluster Member. Der zweite Service hat eine separate IP-Adresse und Failover Domain. Diese Cluster-Konfiguration wird Aktiv-Aktiv Konfiguration genannt, und erlaubt mehreren Cluster Member Dateisysteme gleichzeitig zu exportieren. So wird die Kapazität des Clusters effektiv ausgenutzt. Im Falle eines Fehlers (oder geplanter Wartung) auf einem Cluster Member, der NFS Services ausführt, werden die Services auf einen aktiven Cluster Member umgelagert.

In diesem Beispiel werden individuelle Unterverzeichnisse des Dateisystems, auf denen ein Mount besteht, für die drei Mitglieder der Entwicklungsabteilung lesbar und schreibbar (rw) gemacht. Die Namen der Systeme, die von diesen drei Mitgliedern benutzt werden, sind ferris, denham und brown. Um dieses Beispiel anschaulicher zu machen, beachten Sie bitte, dass jedes der Mitglieder des Teams nur einen NFS Mount zu seinem spezifischen Unterverzeichnis durchführen kann, welches bereits für diese erstellt wurde und über das sie Benutzer- und Gruppenrechte haben.

Verwenden Sie das Cluster Configuration Tool wie folgt, um diesen Beispiel-NFS-Service zu konfigurieren:

  1. Prüfen Sie, dass die Cluster-Daemons das Cluster Status Tool ausführen; ist dies nicht der Fall, wählen Sie Cluster => Lokale Cluster Daemons starten.

  2. Wählen Sie Cluster => Konfigurieren, um das Cluster Configuration Tool anzuzeigen.

  3. Wählen Sie den Services-Tab und, wenn bereits Services definiert wurden, einen dieser aus und klicken Sie auf Neu. (Wurden noch keine Services definiert, klicken Sie nur auf Neu.)

    1. Geben Sie nfs_engineering im Feld Service Name an. >. Dieser Name wurde gewählt, um auf die beabsichtigte Funktion des Service hinzuweisen, nämlich Exporte zu den Mitgliedern einer Entwicklungsabteilung (im Englischen: engineering department) zur Verfügung zu stellen.

    2. Nehmen wir für dieses Beispiel an, dass eine Failover Domain mit dem Namen clu3_domain bereits mit dem Cluster Configuration Tool erstellt wurde und aus einem Member, clu3, besteht, bei dem Failover nur auf diese Member beschränken und Ordered Failover nicht markiert sind. Auf diese Weise ist clu3 als der bevorzugte Member für diesen Service angegeben. (Beachten Sie, dass der nfs_accounting-Service auf die Failover Domain clu4_domain weist.) Wählen Sieclu3_domain aus der Failover Domain Liste. (Weitere Informationen zu Failover Domains finden Sie unter Abschnitt 2.9.)

    3. Geben Sie den Wert 30 im Feld Check Intervall an, um anzugeben, dass der Status der NFS Daemons alle 30 Sekunden geprüft werden soll.

    4. Die Cluster Infrastruktur schließt Support für NFS Services mit ein. Aus diesem Grund müssen Sie keinen Wert für Benutzerskript erstellen oder angeben, wenn Sie einen NFS Service konfigurieren. Akzeptieren Sie den Wert None.

    5. Klicken Sie auf OK, um diesen Teil der Service-Konfiguration abzuschließen.

  4. Wählen Sie im Cluster Configuration Tool den Service, den Sie gerade erstellt haben und klicken Sie auf Child hinzufügen. Wählen Sie imGerät oder IP-Adresse hinzufügen Dialog Service IP-Adresse hinzufügen und klicken Sie auf OK.

    1. Geben Sie im Service IP-Adresse-Feld 10.0.0.10 ein. Dieses Beispiel nimmt an, dass der Hostname clunfseng mit dieser IP-Adresse assoziiert ist, durch den NFS Clients einen Mount des Dateisystems durchführen. Beachten Sie bitte, dass diese IP-Adresse sich von denen der Cluster Members unterscheiden muss.

    2. Die Standard-Netmask-Adresse wird verwendet, akzeptieren Sie daher den Standard None.

    3. Die Standard-Broadcast-Adresse wird verwendet, akzeptieren Sie daher den Standard None.

    4. Klicken Sie auf OK, um die Konfiguration der Service-IP-Adresse abzuschließen.

  5. Wählen Sie im Cluster Configuration Tool den nfs_engineering Service und klicken Sie auf Child hinzufügen. Im Gerät oder IP-Adresse hinzufügen Dialog wählen Sie Gerät hinzufügen und klicken Sie auf OK.

    1. Geben Sie im Feld Gerätedatei /dev/sdb11 ein, was auf die Partition auf dem gemeinsamen RAID Speicher verweist, auf der das Dateisystem physisch gespeichert wird.

      Lassen Sie das Feld Samba Share Nameleer.

    2. Geben Sie im Feld Mount-Punkt /mnt/users/engineering ein.

    3. Wählen Sie im DS Typ Menü ext3.

    4. Geben Sie im Optionen-Feld rw,nosuid,sync ein.

    5. Lassen Sie das Kästchen Unmount erzwingen markiert.

    6. Klicken Sie auf OK, um diesen Teil der Gerätekonfiguration abzuschließen.

  6. Wählen Sie im Cluster Configuration Tool das Gerät, das Sie gerade erstellt haben und klicken Sie auf Child hinzufügen.

    Geben Sie /mnt/users/engineering/ferris im FeldNFS Export Verzeichnisname ein und klicken Sie aufOK.

    Wiederholen Sie diesen Schritt zweimal für die NFS Export Verzeichnisse /mnt/users/engineering/denham und /mnt/users/engineering/brown.

  7. Im Cluster Configuration Tool wählen Sie den NFS Export für ferris und klicken Sie auf Child hinzufügen. DerNFS Export Client Dialog wird angezeigt.

    Geben Sie im Feld Client Name geben Sie ferris ein.

    Im Optionen-Feld geben Sie rw ein.

    Klicken Sie auf OK.

  8. Wiederholen Sie Schritt 7 zweimal, für die Clients mit den Namen denham und brown, jeder mit den gleichen Berechtigungsoptionen (rw).

  9. Speichern Sie den Service über Datei => Speichern im Cluster Configuration Tool.

  10. Starten Sie den Service vom Cluster Status Tool aus, indem Sie den Service markieren und auf Start klicken.