Red Hat Enterprise Linux 3: Handbuch zur System-Administration | ||
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Mit dem HTTP Configuration Tool können Sie virtuelle Hosts konfigurieren. Mit virtuellen Hosts können Sie verschiedene Server für verschiedene IP-Adressen, Hostnamen oder Ports auf demselben Rechner ausführen. Mithilfe virtueller Hosts können Sie zum Beispiel die Website für http://www.beispiel.com and http://www.nocheinbeispiel.com auf demselben Web-Server ausführen. Diese Option entspricht der <VirtualHost> für den virtuellen Standardhost und IP-basierte virtuelle Hosts. Dies entspricht <NameVirtualHost> für einen namenbasierten virtuellen Host.
Die für einen virtuellen Host festgelegten Einstellungen gelten nur für diesen bestimmten virtuellen Host. Wenn eine Direktive mit der Schaltfläche Standardeinstellungen bearbeiten serverweit und nicht in den virtuellen Hosteinstellungen festgelegt wird, wird die Standardeinstellung verwendet. Sie können beispielsweise eine E-Mail-Adresse Webmaster auf dem Tab Haupt definieren, ohne einzelne E-Mail-Adressen für jeden virtuellen Host definieren zu müssen.
Das HTTP Configuration Tool enthält einen virtuellen Standardhost, wie in Abbildung 26-8 zu sehen ist.
http://www.apache.org/docs- 2.0/vhosts/ und die Apache HTTP Server-Dokumentation auf Ihrem Rechner bieten weitere Informationen über virtuelle Hosts.
Klicken Sie zum Hinzufügen eines virtuellen Hosts auf den Tb Virtuelle Hosts und dann auf die Schaltfläche Hinzufügen. Sie können einen virtuellen Host auch bearbeiten, indem Sie ihn in der Liste auswählen und auf die Schaltfläche Bearbeiten klicken.
Die Einstellungen Allgemeine Optionen gelten nur für den virtuellen Host, den Sie gerade konfigurieren. Legen Sie im Textbereich Virtueller Hostname den Namen des virtuellen Hosts fest. Dieser Name wird vom HTTP Configuration Tool verwendet, um die virtuellen Hosts zu unterscheiden.
Legen Sie den Wert für Dokument-Root-Verzeichnis auf das Verzeichnis fest, das das root-Dokument (wie zum Beispiel index.html) für den virtuellen Host enthält. Diese Option entspricht derDocumentRoot-Direktive in der <VirtualHost>-Direktive. Der standardmäßigeDocumentRoot jedoch /var/www/html.
Die E-Mail-Adresse Webmaster entspricht der ServerAdmin- Direktive in der VirtualHost -Direktive. Diese E-Mail-Adresse wird in der Fußzeile von Fehlerseiten verwendet, wenn Sie sich für die Anzeige einer Fußzeile in einer E-Mail-Adresse auf Fehlerseiten entschieden haben.
Wählen Sie im Bereich Hostinformation die Option Virtueller Standardhost, IP- basierter virtueller Host oder namenbasierter virtueller Host.
Sie sollten nur einen virtuellen Standardhost konfigurieren. Die Einstellungen des virtuellen Standardhosts werden verwendet, wenn die angeforderte IP-Adresse mit keinem anderen virtuellen Host übereinstimmt. Ist kein virtueller Standardhost definiert, werden die Einstellungen des Hauptservers verwendet.
Wenn Sie IP-basierter virtueller Host wählen, wird ein Fenster zum Konfigurieren der <VirtualHost> -Direktive angezeigt, die auf der IP-Adresse des Servers basiert. Geben Sie diese IP-Adresse in das Feld IP-Adresse ein. Trennen Sie jede IP-Adresse mithilfe von Leerzeichen, um mehrere IP-Adressen anzugeben. Verwenden Sie die Syntax IP-Address:Port, um einen Port anzugeben. Verwenden Sie :* um alle Ports für die IP-Adresse zu konfigurieren. Geben Sie den Hostnamen für den virtuellen Host in das Feld Server-Hostname ein.
Wenn Sie Namenbasierter virtueller Host wählen, wird ein Fenster zum Konfigurieren der NameVirtualHost -Direktive angezeigt, die auf dem Hostnamen des Servers basiert. Geben Sie die IP-Adresse in das Feld IP- Adresse ein. Trennen Sie jede IP-Adresse mithilfe von Leerzeichen, um mehrere IP-Adressen anzugeben. Verwenden Sie die Syntax IP-Adresse:Port, um einen Port anzugeben. Verwenden Sie :*, um alle Ports für die IP-Adresse zu konfigurieren. Geben Sie den Hostnamen für den virtuellen Host in das Feld Server-Hostname ein. Klicken Sie im Bereich Aliases auf Hinzufügen, um einen Hostnamen-Alias hinzuzufügen. Durch das Hinzufügen eines Alias wird eine ServerAlias- Direktive in der NameVirtualHost-Direktive hinzugefügt.
![]() | Anmerkung |
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Sie können namenbasierte virtuelle Hosts nicht mit SSL verwenden, da der SSL-Handshake (wenn der Browser das sichere Zertifikat des Web-Servers akzeptiert) vor der HTTP-Anforderung stattfindet, die den geeigneten namenbasierten virtuellen Host identifiziert. Sie können namenbasierte virtuelle Hosts nur mit nicht sicheren Web-Servern verwenden. |
Wenn Apache HTTP Server nicht mit SSL-Unterstützung konfiguriert ist, werden die Kommunikationen zwischen Apache HTTP Server und den Clients nicht verschlüsselt. Dies eignet sich für Websites ohne persönliche oder vertrauliche Informationen. Eine Open Source- Website, die Open Source-Software und Dokumentation verteilt, benötigt zum Beispiel keine sicheren Kommunikationen. Für eine E-Commerce-Website mit Kreditkarteninformationen sollten Sie jedoch die Apache SSL-Unterstützung verwenden, um die Kommunikationen zu verschlüsseln. Durch das Aktivieren der Apache SSL-Unterstützung wird die Verwendung des Sicherheitsmoduls mod_ssl aktiviert. Wenn Sie sie über das HTTP Configuration Tool aktivieren möchten, müssen Sie den Zugriff über Port 443 erlauben. Klicken Sie hierfür auf das Tab Hauptfenster => Verfügbare Adressen. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 26.1. Wählen Sie dann auf dem Tab Virtuelle Hosts den Namen des virtuellen Hosts aus, klicken Sie auf die Schaltfläche Bearbeiten, wählen Sie im Menü links SSL aus und aktivieren Sie die Option SSL-Unterstützung aktivieren wie in Abbildung 26-9 zu sehen ist. Der Bereich SSL-Konfiguration ist mit dem digitalen Dummy- Zertifikat vorkonfiguriert. Das digitale Zertifikat stellt Authentifizierung für den sicheren Web-Server zur Verfügung und identifiziert den sicheren Server für Web-Browser der Clients. Sie müssen Ihr eigenes digitales Zertifikat erwerben. Verwenden Sie für Ihre Website nicht das Dummy-Zertifikat. Weitere Informationen zum Erwerb eines von einer Zertifizierungsstelle genehmigten digitalen Zertifikats finden Sie unter Kapitel 27.
Die Optionen Site-Konfiguration, Umgebungsvariablen und Verzeichnisse für virtuelle Hosts sind dieselben Direktiven, die Sie festlegen, wenn Sie auf die Schaltfläche Standardeinstellungen bearbeiten klicken. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die hier festgelegten Optionen für einzelne virtuelle Hosts gelten, die Sie konfigurieren. Weitere Einzelheiten zu diesen Optionen finden Sie unter Abschnitt 26.2.
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