23.3. Exportieren des NFS-Dateisystems

Die gemeinsame Nutzung von Verzeichnissen eines NFS-Servers ist als Exportieren der Verzeichnisse bekannt. Das NFS Server Configuration Tool kann dazu verwendet werden, ein System als NFS-Server zu konfigurieren.

Um NFS Server Configuration Tool verwenden zu können, müssen Sie das X Window System laufen haben, über root-Berechtigungen verfügen und das RPM-Paket redhat-config-nfs muss installiert sein. Um die Applikation zu starten, wählen Sie Hauptmenü (im Panel) => Systemeinstellungen => Servereinstellungen => NFS oder geben Sie den Befehl redhat-config-nfs ein.

Abbildung 23-1. NFS Server Configuration Tool

Um NFS ein gemeinsam zu nutzendes Verzeichnis (Share) hinzuzufügen, klicken Sie auf den Button Hinzufügen. Das in Abbildung 23-2 abgebildete Dialogfeld erscheint.

Das Tab Basis verlangt folgende Information:

Abbildung 23-2. Share hinzufügen

Das Tab Allgemeine Optionen erlaubt die Konfigurationen folgender Optionen:

Das Tab Benutzerzugriff erlaubt die Konfiguration folgender Optionen:

Wählen Sie zur Bearbeitung einer vorhandenen NFS-Share diese Share aus der Liste und klicken Sie auf den Button Eigenschaften. Um eine bestehende NFS-Share zu löschen, wählen Sie diese aus der Liste und klicken Sie den Button Löschen .

Nach dem Sie nach dem Hinzufügen, Bearbeiten oder Löschen eines NFS-Shares auf OK geklickt haben, werden die Änderungen sofort wirksam — der Server-Daemon wird neu gestartet und die alte Konfigurationsdatei unter /etc/exports.bak gespeichert. Die neue Konfigurationsdatei wird in die Datei /etc/exports geschrieben.

Das NFS Server Configuration Tool liest und schreibt direkt auf die /etc/exports Konfigurationsdatei. Das heißt die Datei kann nach Verwendung des Tools manuell geändert werden und das Tool kann verwendet werden, nachdem die Datei manuell modifiziert wurde (vorausgesetzt die Datei wurde mit korrekter Syntax modifiziert).

23.3.1. Befehlszeilenkonfiguration

Wenn Sie es vorziehen, Konfigurationsdateien mit einem Text-Editor zu bearbeiten oder wenn Sie das X Window System nicht installiert haben, können Sie die Konfigurationsdatei direkt ändern.

Die Datei /etc/exports prüft, welche Verzeichnisse der NFS-Server exportiert. Das Format ist folgendes:

directory hostname(options)

Die einzige Option, die angegeben werden muss, ist entweder sync oder async (sync wird empfohlen). Wenn sync angegeben wird, antwortet der Server nicht auf Anfragen, bis die Änderungen der Anfrage auf die Festplatte geschrieben wurde.

Beispiel:

/misc/export     speedy.example.com(sync)

würde den Benutzern von speedy.example.com erlauben, /misc/export mit den standardmäßigen schreibgeschützten Genehmigungen zu mounten, aber

/misc/export     speedy.example.com(rw,sync)

würde die Benutzer von speedy.example.com dazu veranlassen, /misc/export im Lese- und Schreib-Modus zu mounten.

Erklärungen zu möglichen Hostnamen-Formaten finden Sie unter Abschnitt 23.3.2.

Im Red Hat Enterprise Linux Referenzhandbuch finden Sie eine Liste der Optionen, dieangegeben werden können.

AchtungAchtung
 

Seien Sie mit den Leerzeichen in der Datei /etc/exports vorsichtig. Wenn sich zwischen dem Hostnamen und den in Klammern stehenden Optionen keine Leerzeichen befinden, dann betreffen die Optionen nur den Hostname. Wenn sich hingegen zwischen dem Hostname und den Optionen Leerzeichen befinden, gelten die Optionen für alles. Schauen Sie sich z.B. die folgenden Zeilen an:

/misc/export speedy.example.com(rw,sync)
/misc/export speedy.example.com (rw,sync)

Mit der ersten Zeile erhalten die Benutzer von speedy.example.com Lese-/Schreibzugriff, während allen anderen Benutzern der Zugriff verwehrt ist. Mit der zweiten Zeile erhalten die Benutzer von speedy.example.com schreibgeschützten Zugriff (der Standard) und alle anderen Lese-/Schreibzugriff.

Jedes Mal, wenn Sie /etc/exports ändern, müssen Sie den NFS-Daemon über die Änderung informieren oder die Konfigurationsdatei mit folgendem Befehl neu laden:

/sbin/service nfs reload

23.3.2. Hostnamen-Formate

Der/die Host(s) können folgende Formen annehmen:

23.3.3. Den Server starten und stoppen

Auf dem Server, der die NFS-Dateiensysteme exportiert, muss der Dienst nfs ausgeführt werden.

Zeigen Sie den Status des NFS-Daemons mit folgendem Befehl an:

/sbin/service nfs status

Starten Sie den NFS-Daemon mit folgendem Befehl:

/sbin/service nfs start

Stoppen Sie den NFS-Daemon mit folgendem Befehl:

/sbin/service nfs stop

Um den Dienst nfs zum Boot-Zeitpunkt zu starten, erteilen Sie folgenden Befehl:

/sbin/chkconfig --level 345 nfs on

Sie können auch chkconfig, ntsysv oder das Services Configuration Tool verwenden, um zu konfigurieren, welche Dienste zum Boot-Zeitpunkt starten sollen. Details können Sie dem Kapitel 21 entnehmen.